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Der NABU-Kreisverband Borken e. V. und die Bocholter Ortsgruppe haben sich in mehreren Veranstaltungen und in Gesprächen mit Kommunalpolitikern verschiedener Ratsfraktionen immer wieder für den Erhalt des Nordparks stark engagiert. Die wichtigsten Argumente haben wir aus unserer Sicht in einem Beitrag auf unserer Homepage bereits dargestellt. Doch es gibt noch weitere gute Gründe für den Erhalt des Nordparks und gegen den Nordring:

Politik und Verwaltung arbeiten derzeit an einem neuen Mobilitätskonzept für Bocholt. Weshalb wird jetzt mit Gewalt versucht Fakten bezüglich des Nordringes zu schaffen, bevor das Mobilitätskonzept verabschiedet worden ist? Gibt es Menschen bzw. Gruppierungen, die Angst davor haben, dass das Mobilitätskonzept möglicherweise verdeutlicht, dass im Rahmen einer umfassenden Verkehrswende der Nordring nicht mehr gebraucht wird? Warum warten nicht alle Beteiligten das Mobilitätskonzept ab? Das wäre tatsächlich ein Vorgehen mit Verstand! Ohne Konzept zu agieren, Entscheidungen zu treffen und Fakten zu schaffen, ist schlichtweg im wahrsten Sinne konzeptlos!

Als Naturschützer und Menschenfreunde heben wir nochmalig die besondere Bedeutung innerstädtischen Grüns für die psychische und physische Gesundheit aller Menschen hervor! Der Nordpark ist eine Grünanlage, die bereits besteht und nicht erst geschaffen mehr muss. Die alten Bäume sind für Bocholts Menschen und die Bocholter Tierwelt unverzichtbar. Wir dürfen dieses Stück gewachsenen Grüns, das sich natürlich entwickelt hat, nicht zugunsten einer Tod, Lärm, Feinstaub und Abgase bringenden Straße vernichten. Es gibt im Übrigen mehrere Studien, u.a. von der Technischen Universität Dortmund, die verdeutlichen, welchen volkswirtschaftlichen Wert innerstädtische Grünflächen haben und dass deren Vernichtung einen großen volkswirtschaftlichen Schaden anrichtet.

Der Nordring würde die Abgase und Feinstäube durch seine Lage direkt zu den im Umfeld wohnenden Menschen bringen. Straßenverkehr muss aus dem Umfeld der Menschen gehalten werden. Bocholt hat bereits einen äußeren Ring (Ringstraße), der durch seine freien Flächen gut durchlüftet ist, sodass die Feinstäube nicht so konzentriert auftreten. Durch moderne Verkehrskonzepte gilt es einerseits den motorisierten Individualverkehr grundsätzlich zu begrenzen, und andererseits mehr Verkehr über den äußeren Ring zu leiten.

Schließlich sei darauf hingewiesen, dass sich nunmehr auch die Bocholter Kommunalpolitiker intensiver mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen. Wir als NABU-Aktivisten haben in den letzten anderthalb Jahren viele gute Gespräche geführt, die uns wirklich hoffnungsvoll stimmen, dass es ein nachhaltigeres Denken im Rat gibt. Doch was sind alle Anstrengungen für mehr Klimaschutz in Bocholt wert, wenn eine für den Klimaschutz derartig wichtige Grünfläche zugunsten eines Asphaltbandes aufgegeben wird? Der Nordpark ist für einen effizienten, effektiven Klimaschutz in Bocholt unverzichtbar! Der Nordpark ist ein wesentlicher Faktor zur Stabilisierung des innerstädtischen Klimas! Und diese Klimaschutzmaßnahme ist bereits vorhanden, ohne dass dabei Kosten entstehen! Ohne den Nordpark können wir in Bocholt klimatisch einpacken! Dann sind alle weiteren Anstrengungen weitgehend nutzlos.

Deshalb liebe Bocholterinnen und Bocholter, setzt Euch bitte gemeinsam mit uns für den Erhalt des Nordparks ein. Bocholt hat mehr als genug Straßen. Woran es in Bocholt wirklich mangelt, das sind grüne Oasen, große Stadtbäume und noch viel mehr Stadtgrün …

Michael Kempkes
2. Vorsitzender NABU-Kreisverband Borken e. V.