Das NABU Team ehrenamtlicher Naturpflegekräfte des Kreises Borken startete seine diesjährige Herbstsaison früher als in sonstigen Jahren. Der naturpflegerische Druck und die Aufgabendichte in den Naturschutzgebieten sind aufgrund der klimatischen Veränderungen gewachsen. Unsere Naturschutzgebiete leiden und sind hochgradig bedroht.

In Koordination mit der unteren Landschaftsbehörde des Kreises Borken war jetzt ein Heideweiher in einem Wald in der Nähe des Eper-Graeser-Venns das Ziel des Arbeitseinsatzes. Das Gewässer im Wald mit seinen unmittelbar angrenzenden feuchten Heidebereichen und schützenswerten Heidepflanzen stellt einen wichtigen Mosaikstein im regionalen Biotopsystem dar. Hier leben seltene Amphibien und Reptilien, Insekten und Vogelarten.

Kleine Seen und Kleingewässer sind in unserer auf agrarindustrielle Nutzung ausgerichteten Region durch Trockenlegung und Flurbereinigung insgesamt sehr selten geworden. Übermäßige Nährstoffzufuhren aus der Atmosphäre im Verbund mit den trocknen Sommern machen ihnen zu schaffen.

Dies war auch am diesmaligen Arbeitsort abzulesen. Die heißen und dürren Sommer der letzten Jahre förderten Vergrasungs- und Versandungsprozesse. Übermäßiges Birkenwachstum und Birken hatte in Folge stattgefunden. Birken nehmen dem Boden Feuchte und Wasser, Gewässer werden so nach und nach trockengelegt und überwachsen. Die Schattenbildung der Bäume beeinträchtigt und verdrängt den Lebensraum schützenwerter Feuchtraumbewohner zudem.

Somit war der diesmalige Arbeitseinsatz vornehmlich eine „Entbirkungsaktion“. Bei angenehmer Spätsommersonne waren die Helfer mit Säge, Axt und Schere tätig. Nach einem intensiven mehrstündigen Einsatz war die seeumrandende kleine Lichtung und der Gewässerbereich deutlich von Gehölzbewuchs befreit.

[su_custom_gallery source=“media: 538453,538454,538452,538457,538451,538456,538459,538450,538455,538449,538448,538458,538461,538462,538463″ limit=“89″ link=“lightbox“ title=“never“]

Text und Fotos: Norbert Osterholt